CBD gegen Schmerzen? Ein kleiner Leifaden zur Schmerztherapie
Hilft CBD gegen Schmerzen? Macht es High? Welche Nebenwirkungen erwarten mich und ist es legal?
Als Heilpraktikerin ist es mir ein besonderes Anliegen, natürliche und wissenschaftlich fundierte Methoden zur Linderung von Beschwerden aufzuzeigen. CBD (Cannabidiol), ein Wirkstoff aus der Hanfpflanze, hat in den letzten Jahren zunehmend Beachtung in der Schmerztherapie gefunden.
Dieser Artikel soll Ihnen als kleiner Leitfaden dienen, um fundierte Entscheidungen zur Anwendung von CBD zu treffen.
Ich stütze mich hierbei auf die Erkenntnisse aus den Büchern „Heilen mit CBD“ von Leonard Leinow und Juliana Birnbaum sowie „Hanf als Medizin“ von Dr. med. Franjo Grotenhermen.

Schmerz verstehen: Ein Blick auf die Grundlagen
Schmerz ist eine komplexe Reaktion des Körpers, die durch die Aktivierung von Nozizeptoren – spezialisierte Schmerzrezeptoren – ausgelöst wird. Diese Rezeptoren reagieren auf schädliche Einflüsse wie Verletzungen, Hitze oder Entzündungen. Mehr zum Thema Schmerzen und wie sie entstehen lesen sie in meinem Blogbeitrag: Schmerz lass nach!
Was ist CBD?
CBD (Cannabidiol) ist eines von über 100 Cannabinoiden, die in der Hanfpflanze vorkommen. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) ist CBD nicht psychoaktiv und ruft keinen Rauschzustand hervor. Stattdessen wird CBD für seine potenziell entzündungshemmenden, schmerzlindernden und beruhigenden Eigenschaften geschätzt.
CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des menschlichen Körpers, das eine zentrale Rolle bei der Regulation von Schmerz, Entzündungen, Stimmung und Schlaf spielt. Das ECS besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), die durch Endocannabinoide aktiviert werden – körpereigene Substanzen, die ähnlich wie CBD wirken.
CBD in der Schmerztherapie: Was sagt die Studienlage?
Die Wirksamkeit von CBD in der Schmerztherapie wird zunehmend wissenschaftlich untersucht. Besonders in den Bereichen chronischer Schmerz, neuropathischer Schmerz und entzündungsbedingter Schmerz zeigt CBD vielversprechende Ergebnisse:
Chronische Schmerzen: Studien weisen darauf hin, dass CBD entzündungshemmend wirkt und die Schmerzsignalübertragung im Nervensystem modulieren kann. Eine Metaanalyse (Whiting et al., 2015) zu Cannabinoiden in der Schmerztherapie zeigt, dass CBD das Schmerzempfinden signifikant reduzieren kann.
Arthritis und entzündliche Schmerzen: Tierstudien, wie die von Hammell et al. (2016), zeigen, dass topisches CBD bei Arthritis-assoziierten Schmerzen und Entzündungen wirksam sein kann.
Neuropathische Schmerzen: Neuropathische Schmerzen, die durch Nervenschäden verursacht werden, sind schwer zu behandeln. Eine Studie von van de Donk et al. (2019) zeigte, dass CBD hier eine vielversprechende Option darstellen könnte.
Wichtig: Die aktuelle Studienlage ist vielversprechend, aber oft noch nicht ausreichend, um allgemeingültige Empfehlungen abzugeben. Daher sollte die Anwendung von CBD immer individuell und in Absprache mit einem Experten erfolgen.
Anwendung von CBD in der Schmerztherapie
Anwendung von CBD in der Schmerztherapie
CBD kann auf verschiedene Weise angewendet werden, je nach Art der Schmerzen und persönlichen Vorlieben:
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Öle und Tinkturen: Diese werden sublingual (unter die Zunge) eingenommen und wirken schnell. Sie eignen sich besonders für systemische Schmerzen wie Arthritis oder Fibromyalgie.
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Topische Anwendungen: Cremes und Salben mit CBD können direkt auf schmerzende Stellen aufgetragen werden. Sie sind ideal für lokale Schmerzen, z. B. bei Muskelverspannungen oder Gelenkschmerzen.
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Kapseln: CBD-Kapseln sind eine einfache und diskrete Möglichkeit zur Einnahme, eignen sich jedoch eher für langfristige Anwendungen.
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Inhalation: CBD kann auch über Vaporizer inhaliert werden, was eine schnelle Wirkung verspricht. Diese Methode ist jedoch nicht für jeden geeignet.
Dosierung
Die richtige Dosierung von CBD ist individuell und hängt von Faktoren wie Körpergewicht, Art der Beschwerden und der Konzentration des Produkts ab.
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Einstieg: Beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis (z. B. 5-10 mg pro Tag) und steigern Sie diese langsam, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
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Langsame Anpassung: Es kann einige Tage bis Wochen dauern, bis die optimale Dosis gefunden ist.
CBD bei Lipödem-Schmerzen
CBD bei Lipödem-Schmerzen
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die mit Schmerzen, Schwellungen und einer erhöhten Druckempfindlichkeit einhergeht. Viele Betroffene suchen nach alternativen Therapiemöglichkeiten, da herkömmliche Ansätze wie Kompressionstherapie oder Lymphdrainage oft nicht ausreichend sind.
Wie kann CBD helfen?
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Entzündungshemmung: CBD reduziert entzündliche Prozesse, die oft mit Lipödem-Schmerzen verbunden sind.
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Schmerzlinderung: Durch die Interaktion mit dem ECS kann CBD die Schmerzempfindlichkeit reduzieren.
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Verbesserung der Lebensqualität: Betroffene berichten von einem besseren Schlaf und einer allgemein entspannenden Wirkung durch die Einnahme von CBD.
Anwendung bei Lipödem
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Öle: Täglich sublingual eingenommen, können sie systemische Schmerzen lindern.
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Cremes: Lokale Anwendung auf schmerzenden oder geschwollenen Bereichen.
Wichtig: CBD kann das Lipödem nicht heilen, aber es bietet eine unterstützende Option zur Linderung der Beschwerden.
Mögliche Nebenwirkungen von CBD
CBD (Cannabidiol) gilt generell als gut verträglich und hat im Vergleich zu vielen Medikamenten ein relativ geringes Nebenwirkungsprofil. Dennoch kann es bei einigen Menschen zu unerwünschten Reaktionen kommen, besonders in hohen Dosen oder in Kombination mit bestimmten Medikamenten.
1. Häufige Nebenwirkungen- gibt es nicht. Diese Nebenwirkungen treten bei manchen Anwendern auf, sind aber meist mild:
- Müdigkeit & Schläfrigkeit (besonders in hohen Dosen)
- Trockener Mund (verringerte Speichelproduktion)
- Schwindel & niedriger Blutdruck (selten, kann bei empfindlichen Personen vorkommen)
- Appetitveränderungen (manche berichten von Appetitverlust, andere von gesteigertem Hunger)
- Magen-Darm-Probleme (z. B. Durchfall oder Übelkeit, vor allem bei ölhaltigen CBD-Produkten)
2. Wechselwirkungen mit Medikamenten
CBD kann den Abbau von Medikamenten in der Leber beeinflussen, insbesondere über das Cytochrom-P450-Enzymsystem. Dies kann die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders relevant ist das bei:
- Blutverdünnern (z. B. Warfarin)
- Schmerzmitteln & Entzündungshemmern (z. B. Ibuprofen, Diclofenac)
- Antidepressiva & Beruhigungsmitteln
- Medikamenten gegen Epilepsie
3. Psychische Nebenwirkungen?
Da CBD nicht psychoaktiv ist, verursacht es keinen Rausch. Manche Menschen berichten jedoch über:
- Veränderte Träume (z. B. intensivere Träume)
- leichte Stimmungsschwankungen (z. B. Beruhigung oder selten leichte Reizbarkeit)
4. Ist CBD für jeden geeignet?
Nicht empfohlen ist CBD für:
- Schwangere & Stillende (es gibt nicht genug Studien zur Sicherheit)
- Kinder (außer bei speziellen medizinischen Indikationen, z. B. Epilepsie)
- Menschen mit schweren Leberproblemen
5. Kann man von CBD abhängig werden?
Nein! Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat bestätigt, dass CBD kein Suchtpotenzial hat und nicht abhängig macht.
Vorteile von CBD in der Schmerztherapie
Natürliche Alternative: CBD ist pflanzlich und hat ein geringes Nebenwirkungsprofil.
Entzündungshemmend und schmerzlindernd: Besonders wirksam bei chronischen und entzündungsbedingten Schmerzen.
Verbesserte Lebensqualität: Viele Anwender berichten von weniger Schmerzen, besserem Schlaf und mehr Energie im Alltag.
Fazit
CBD ist eine vielversprechende Option in der Schmerztherapie, insbesondere bei chronischen und entzündungsbedingten Schmerzen sowie beim Lipödem. Es bietet eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Therapien.
Wichtig ist, CBD verantwortungsvoll zu nutzen. Sprechen Sie vor der Anwendung mit einem Experten und achten Sie auf hochwertige Produkte mit klaren Angaben zur Dosierung und Reinheit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob CBD für Sie geeignet ist, kann ein Beratungsgespräch mit einer Heilpraktikerin oder einem Arzt wertvolle Klarheit bringen.
Mit der richtigen Herangehensweise kann CBD ein wertvoller Bestandteil Ihrer Schmerztherapie sein und Ihnen helfen, mehr Lebensqualität zu gewinnen.

Eva Hilbich, Heilpraktikerin
Lebt und arbeitet in der Mannheimer Innenstadt. Seit Mai 2023 verhilft Sie mit Ihrer Heilpraktiker Praxis Ihren Kunden zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit.
Hier auf dem Blog teilt Sie ihr Wissen und Erfahrungen zu Gesundheitsthemen, Therapieanwendungen und beleuchtet auch Psychotherapeutische sowie Psychosomatische Aspekte.