Informationen zum Lipödem

Lipödem Mannheim Heilpraktiker Eva Hilbich

Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Fettgewebes, die überwiegend Frauen betrifft. Es kommt zu einer regionalen Zunahme von Fettgewebe , die an den betroffenen Stellen unverhältnismäßig stark im Vergleich zum restlichen Körper ist. Es zeichnet sich durch eine gleichmäßige Fettverteilung an den Beinen, Hüften, Gesäß und bei einigen Betroffenen auch an den Armen aus. 

Oft haben Betroffene auch schnell blaue Flecken (Hämatome) und schmerzhafte Berührungs- und Druckempfindlichkeit. Das Lipödem ist nicht allein durch Diät oder Sport beeinflussbar und kann das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.  Schätzungen zu Folge sind etwa 10% der weiblichen Gesamtbevölkerung betroffen. Die Erkrankung verläuft chronisch, meist mit einer Zunahme der Beschwerden im Verlauf.

Lipödem Symptome

Oft nehmen die Symptome im Tagesverlauf zu und erreichen ein Maximumam Abend. Eine Abgrenzung zu Übergewicht (Adipositas) ist oft schwierig, da diese häufig das Lipödem „begleitet“. Durch die Zunahme der Fettdepots nimmt die Beweglichkeit der betroffenen Extremitäten ab und Bewegung wird erschwert.  Gleichzeitig kommt es durch Reibung zur Reizung der Haut mit der Gefahr von Infektionen.

sichtbare Symptome

unsichtbare Symptome

Wie wird ein Lipödem diagnostiziert?

Bei der Diagnosestellung von Lipödem ist eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung von großer Bedeutung. Lassen sie sich von Ihrem Hausarzt eine Überweisung zu einem Lymphologen oder Phlebologen der sich mit den Erkrankungen auskennt ausstellen, dieser kann Ihnen die richtige Diagnose stellen, Therapieempfehlungen und Verordnungen ausstellen. Wichtig: Erkrankungen wie Lymphödem, Schilddrüsenerkrankungen und Adipositas haben ein ähnliches Erscheinungsbild und sollten deshalb mit abgeklärt werden.

Welche Stadien gibt es bei Lipödem?

Stadium I

verdickte Unterhaut, weiche kleine Knötchen, glatte Hautoberfläche

Stadium II

verdickte Unterhaut, weiche größere Knoten, unebene Hautoberfläche

Stadium III

verdickte Unterhaut, verhärtete große Knoten, Fettlappen

Verteilungsmuster

Liegt es in den Genen?

Oftmals kommt es zu einer familiären Häufung der Erkrankung.  Auch bekannt ist ein Zusammenhang mit Adipositas die ebenfalls familiär gehäuft auftritt. Inzwischen weiß man das ein Lipödem sowohl ein Risikofaktor für die Ausbildung einer Adipositas darstellt als auch durch Übergewicht verstärkt werden kann. 

Sind es die Hormone?

Häufig liegt der Beginn der Erkrankung in einer Phase hormoneller Umstellung, wie zum Beispiel der Pubertät, der Schwangerschaft oder der Menopause. Aus diesem Grund wird ein Zusammenhang mit Östrogenen, dem wichtigsten weiblichen Geschlechtshormon, vermutet. 

Schmerz und Lipödem?

Das Lipödem unterscheidet sich von anderen Erkrankungen und der Lipohypertrophie (Fettverteilungsstörung) durch eine deutliche Schmerzhaftigkeit in den betroffenen Arealen, hauptsächlich in den unteren Extremitäten. Insbesondere die Druckschmerzen, neben Berührungsempfindlichkeit und spontan auftretenden Spannungsschmerzen, charakterisieren das Lipödem im Wesentlichen. Leider ist die Ursache des Schmerzes bei Lipödem bis heute noch nicht genau untersucht. Es gibt bisher nur einige Interessante Hypothesen und Theorien. 

Jeder Schmerz ist anders!

Art und Stärke der Schmerzen können stark variieren. Sie reichen von einem leichten Kribbeln in den Beinen bis hin zu starken Schmerzen schon bei leichter Berührung. Ein Zusammenhang zwischen Schmerzen und dem Umfang des Fettgewebes besteht nicht. Der Schmerz ist auch unabhängig von der Stadieneinteilung.

Lipödem Schmerz

Psychische Faktoren

Bisher werden verschiedene Ansichten über den ursächlichen Zusammenhang von Lipödem und psychischen Faktoren vertreten. Es ist umstritten ob psychische Erkrankungen das Risiko für die Ausbildung Lipödem-typischer Beschwerden erhöht oder ob psychische Erkrankungen als Folgeerscheinung des Lipödems zu sehen sind.

Lipödem- für viele ein langer Leidensweg bis zur Diagnose

Viele Betroffene erleben zunehmenden Beschwerden, vor allem Schmerzen und Alltagseinschränkungen, lange bevor die Erstdiagnose Lipödem ins Haus flattert. Lange werden sie nur mit der Diagnose Adipositas konfrontiert, und als einzige Therapie wird eine Diät empfohlen. Diäterfahrungen führen aber sehr oft zu Selbstzweifeln, weil sie als wirkungslos erlebt werden. Außerdem haben viele Betroffene umfangreiche Mobbingerfahrungen. Äußert sich der seelische Stress in körperlichen Symptomen, wird von einer psychosomatischen Erkrankung gesprochen, wenn keine organischen Ursachen festgestellt werden können. Die Erfahrung, dass sich das Lipödem in besonders stressigen Situationen „meldet“, haben schon viele Lipödembetroffene gemacht. Ohne jede Vorwarnung intensiviert sich der Schmerz, vor allem in den Beinen. Sie werden schwer, das Gewebe wird knotig und extrem berührungs- und schmerzempfindlich.

Den Schmerzteufelskreis verstehen

Ganzheitlich betrachtet interagieren körperliche, psychische und soziale Faktoren miteinander und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Beispiel: Durch Hitze verstärkt sich im Sommer das Ödem (körperlich). Dies führt zu subjektiv empfundenem Stress (psychosozial) und dieser verstärkt wiederum das Ödem weiter (somatisch). Schmerz ist ein somatischer Faktor, der zu subjektiv empfundenem Stress führt und damit als psychosozialer Faktor die Schmerzen weiter triggert – ein Teufelskreis entsteht.

Das Lipoödem beeinflusst die Psyche

Schönheitsideale gab es schon immer, in unserem Zeitalter ist es die kurvige und doch schlanke Figur. Frauen, insbesondere jüngere, die davon deutlich abweichen, erleben Gefühle von Scham und Unsicherheit. Bei einem Lipödem ist das abweichen der Norm in einem noch größeren Maß gegeben. Dies führt oft durch Rückzug ins Private zu einer beschränkten Teilhabe am Leben. Es werden auch positiven Aktivitäten wie Sport und Bewegung in Gemeinschaft und Öffentlichkeit vermieden. Viele Betroffene versuchen ihre Fettverteilungsstörung durch Hungern und intensiven Sport zu reduzieren. Das funktioniert aber nicht beim Lipödem! Die Gewichtsabnahme erfolgt meist ausschließlich an den nicht im Vordergrund stehenden Körperteilen, wie Bauch, Gesicht, Brust. Dies sorgt dafür das die Körperproportionen als noch unstimmiger empfunden werden. Wenn die Diät dann aus Frust abgebrochen wird, nimmt der Körper besonders an den betroffenen Stellen der Beine und auch Arme wieder zu. Durch den allseits bekannten Jo-Jo-Effekt von Diäten verschiebt sich also die Figur hin zu einer vermehrten Fettverteilungsstörung. Es folgt Enttäuschung, Verzweiflung und Schuldgefühle.

Stressoren

Ein belastender Punkt ist die Ungewissheit über den Verlauf der Erkrankung sowie der Angst vor dem Fortschreiten der Symptome. Es ist anstrengend mit Kompressionsversorgung durch den Sommer zu kommen genauso wie die Tatsache diese jeden Abend waschen zu müssen. Die Unberechenbarkeit von Schmerzen, Beschränkungen durch die notwendige Therapie und der gesamte „Behördenkrieg“ führt nicht selten zu erlebter Hilflosigkeit, Wut und Angst.

Behandlungsmöglichkeiten des Lipödems

Behandlung Lipödem und Lymphödem

Die KPE

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist Grundlage der Behandlung des Lymphödems und auch Richtlinie für die Behandlung des Lipödems. Diese umfasst sich ergänzende Maßnahmen, die den Erfolg bei der Therapie sichern sollen: Kompression, Bewegung, Manuelle Lymphdrainage (MLD), Hautpflege sowie Aufklärung und Schulung zum Selbstmanagement. Beim Lipödem ist die Behandlung auch davon abhängig ob noch ein Lymphödem vorliegt und ist individuell mit Ihrem Arzt und Lymphtherapeuten zu besprechen. Man unterscheidet zwei Phasen der Therapie. Der Diagnose folgt zuerst eine Entstauungsphase. In dieser sollte die MLD täglich durchgeführt werden und die Kompression mittels einer Bandage erfolgen. Denn zu Beginn haben Betroffene
noch keine Kompressionsstrümpfe. Wenn sofort ein Strumpf für den geschwollenen Körperteil angemessen wird, ist dieser meist in kurzer Zeit zu groß und muss verworfen werden. 

Selbstmanagement- ihre Grundlage und wichtigstes Werkzeug in ihrer Therapie!

Selbstmanagement Lipödem und Lymphödem

Sie selbst haben es in der Hand! Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung und begleitet uns Betroffene ein Leben lang. Das Selbstmanagement erfordert eine große Selbstdisziplin und nimmt viel Zeit in unserem Alltag in Anspruch. Doch es lohnt sich- so werden sie die besten Erfolge haben und ein gutes leben haben.
Ich unterstütze Sie!
Als selbst Betroffene biete Ich Ihnen einen Ort an dem Sie verstanden werden. Gemeinsam und auf Augenhöhe mit Ihnen nehme ich mir die Zeit über Ihre Anliegen zu sprechen, wie sie ihre Therapie naturheilkundlich ergänzen können und wie sie ihr Selbstmanagement ausbauen können.

Ernährung

Die Ernährung ist im Rahmen des Selbstmanagements eine nicht zu unterschätzende Größe. Gesund essen, vielfältige Bewegung, emotionales Wohlbefinden. Jedes Kilo kann den Körper belasten, die Psyche und den Lymphfluss. Sich gesünder zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen, um dabei gegebenenfalls auch Gewicht zu verlieren, ist mit Sicherheit eine gute Entscheidung und wird sich im Laufe der Zeit gesundheitsfördernd auswirken. Sie sind einzigartig und brauchen eine individuelle Ernährung. Probieren Sie aus, an welchen Stellschrauben Sie drehen können und verändern Sie Ihre Gewohnheiten schrittweise, aber nachhaltig. Wichtig ist das Sie sich insgesamt gut um sich kümmern!

Kompression

Lipödem Mannheim Heilpraktiker Eva Hilbich

Ziel der Kompression ist es, durch Druck auf das Gewebe die Einlagerung von Flüssigkeit im Laufe des Tages zu verhindern. Das Tragen der Kompressionsteile wirkt dem Anschwellen der Beine oder Arme entgegen und verhindert dies bestenfalls völlig. Auch sollen hierdurch entzündliche Prozesse im Gewebe gehemmt werden. Das ganztägige und permanente Tragen einer Kompressionsbekleidung an den Betroffenen stellen ist für einen guten Therapieerfolg notwendig. 

Eine rundgestrickte Konfektionskompression ist bei einem Lipödem in Sitz und Passform aufgrund der Kalibersprünge oftmals unzureichend, dann benötigen Sie  flachgestrickte Kompressionsware. Lassen Sie sich bei der passenden Wahl immer fachmännisch durch ein qualifiziertes Sanitätshaus beraten, denn die Kompressionsbekleidung muss immer individuell an Ihre Körperform angepasst werden. Nur so ist sie effektiv!

MLD- Manuelle Lymphdrainage

Die Lymphdrainage stellt eine spezielle Massagetechnik dar, bei der der Lymphabfluss aus den Beinen oder Armen angeregt wird, wodurch sich Ödeme zurückbilden. Obwohl beim reinen Lipödem kein Lymphödem vorliegt, hilft die Anregung des Lymphabtransportes die Schwellung zu bessern. Und auch hier gibt es in Sachen Selbstmanagement viele Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. Lassen Sie sich beispielsweise von Ihrem Lymphtherapeuten zeigen wie Sie sich selbst „anlymphen“ können, eigene Lymphdrainagen durchführen können.

Bewegung

Für Betroffene mit Lipödem ist Bewegung und Sport unverzichtbar, denn Bewegung regt den Lymphfluss an. Dadurch, dass die Muskulatur in der Bewegung an- und entspannt, ändern sich die Druckverhältnisse auf die Lymphgefäße und der Lymphfluss wird deutlich erhöht. Allerdings nur mit der verordneten Kompressionsversorgung.

Psychologische Unterstützung

Viele Betroffene fühlen sich von ihrer Umwelt nicht verstanden. Für einige ist es schwer zu akzeptieren, dass sich eine chronische Erkrankung erheblich auf ihren Alltag auswirkt. Das kann zu Ängsten und Vertrauensverlust in den eigenen Körper und ernsthaften psychischen Problemen führen- dies habe ich Ihnen weiter oben schon ausführlich erklärt. Wie Sie Wege aus dieser Negativspirale finden und einen besseren Umgang mit sich und Ihrem Lipödem finden können erkläre ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch!

Operative Therapie bei Lipödem

Eine Fettabsaugung (eigentlich: Fettgewebsabsaugung) kann überlegt werden, wenn: