Informationen zum Lymphödem

Lipödem Mannheim Heilpraktiker Eva Hilbich

Was ist ein Lymphödem?

Das Lymphödem ist eine Schwellung, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit in den Geweben verursacht wird. Es tritt meist in den Armen oder Beinen auf und kann entweder primär (angeboren) oder sekundär (nach einer Verletzung, Operation, Infolge von Adipositas oder eines Lipödems oder Infektion) auftreten. Typische Symptome sind eine Schwellung, Spannungsgefühl, Schmerzen, Einschränkung der Beweglichkeit und Hautveränderungen. Das Lymphödem kann die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinflussen.

Wie wird ein Lymphödem diagnostiziert?

Bei der Diagnosestellung vom Lymphödem ist eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung von großer Bedeutung. Lassen sie sich von Ihrem Hausarzt eine Überweisung zu einem Phlebologen der sich mit den Erkrankungen auskennt ausstellen, dieser kann Ihnen die richtige Diagnose stellen, Therapieempfehlungen und Verordnungen ausstellen. Manchmal ist ein Bildgebungstest wie eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) nötig, um die genaue Stelle der Blockade zu finden.

Welche Stadien gibt es bei Lymphödem?

Stadium 0- latent

Anfangsstadium, indem die Transportkapazität schon eingeschränkt ist, aber üblicherweise noch kompensiert werden kann. Das bedeutet: Die Schwellung ist nicht oder nur nach besonderer Belastung (Stich, Verletzung) sichtbar.

Stadium I- leicht

reversibles Lymphödem: Hier ist die Schwellung bereits sichtbar, Hochlagerung des betroffenen Körperteils bessert jedoch spürbar. Das Gewebe im Ödembereich ist weich und lässt sich eindrücken, wobei eine Vertiefung vorübergehend sichtbar bleibt (dellbar).

Stadium III - mäßig

irreversibel Im Stadium II bringt Hochlagerung der betroffenen Körperregion kaum noch eine sichtbare Verbesserung, das Gewebe verhärtet sich (Fibrose), die Dellbarkeit nimmt ab und die Schwellung nimmt zu. Erste Hautveränderungen können sichtbar werden.

Stadium IV - hochgradig

Die Schwellung ist sehr stark, das Gewebe narbenartig verhärtet. Hautveränderungen sind häufig: Verdickung, Verfärbung, Fetteinlagerungen, Faltenbildung, warzenartige Geschwüre. Ein großes Problem in diesem Stadium ist, dass die Haut anfälliger für Verletzungen wird und Wunden immer schwerer heilen, sodass die Gefahr von Infektionen steigt. Bei diesem Stadium spricht man von einer Elephantiasis.

Unterscheidung in primäres und sekundäres Lymphödem

primäres Lymphödem

Bei manchen Betroffenen ist die Ursache für die Erkrankung eine angeborene Fehlbildung bzw. Störung des Lymphabflusses. Primäre Lymphödeme können schon bei der Geburt sichtbar sein. Meistens treten sie jedoch erst innerhalb der ersten Lebensjahrzehnte auf. Auslöser sind meistens vorübergehende starke Belastungen für das Lymphsystem: Insektenstiche, Entzündungen der Lymphgefäße, Verletzungen oder Verbrennungen.

sekundäres Lymphödem

Der Großteil der Fälle geht auf sekundäre Lymphödeme zurück, womit sie häufiger vorkommen als primäre Lymphödeme. Üblicherweise tritt es nach großen Operationen auf, vor allem nach Krebsoperationen, bei denen Lymphknoten oder -gefäße entfernt oder mit Strahlen behandelt wurden. Beispielsweise neigt der Arm dazu, anzuschwellen, wenn krebsartige Brust- und Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt wurden. Vernarbungen nach wiederholten Infektionen der Lymphgefäße können ebenfalls ein sekundäres Lymphödem verursachen, aber das ist sehr selten außer bei Menschen, die an einer Infektion mit tropischen Parasiten, den Filarien, (Filariose) leiden.
Beim sekundären Lymphödem sieht die Haut zwar gesund aus, ist aber prall oder angeschwollen. Ein Fingerdruck hinterlässt keinen so deutlichen Abdruck wie bei einem Ödem, das auf unzureichender Durchblutung der Venen beruht.

Lipolymphödem oder: Lipödem mit sekundärem Lymphödem

Bei einigen Betroffenen besteht neben der Diagnose „Lipödem“ zudem ein „Lymphödem“.  Es sind durch die Schwellung im Unterhaut-Fettgewebe zusätzlich die Lymphgefäße in ihrer Transportkapazität beeinträchtigt. Deswegen spricht man von einem  Lipolymphödem bzw. Lip-Lymphödem. Bei den meisten Lipödemen handelt es sich genau genommen um Lip-Lymphödeme, weil das lymphatische System fast immer durch die Schwellung beeinträchtigt wird. Während ein primäres bzw. ein sekundäres Lymphödem üblicherweise nur oder zumindest verstärkt an nur einem Arm bzw. Bein auftreten, treten Lipödeme symmetrisch auf. Das heißt: Ein Lipödem betrifft meistens beide Beine.

Behandlungsmöglichkeiten des Lymphödems

Behandlung Lipödem und Lymphödem

Die KPE

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist Grundlage der Behandlung. Diese umfasst weitreichende, sich ergänzende Maßnahmen, die den Erfolg bei der Therapie des Lymphödems sichern sollen: Kompression, Bewegung, Manuelle Lymphdrainage (MLD), Hautpflege sowie Aufklärung und Schulung zum Selbstmanagement.
Man unterscheidet zwei Phasen der Therapie. Der Diagnose folgt zuerst eine
Entstauungsphase. In dieser sollte die MLD täglich durchgeführt werden und die
Kompression mittels einer Bandage erfolgen. Denn zu Beginn haben Betroffene
noch keine Kompressionsstrümpfe. Wenn sofort ein Strumpf für den geschwollenen Körperteil angemessen wird, ist dieser meist in kurzer Zeit zu groß und muss
verworfen werden. Erst danach beginnt die sogenannte Erhaltungsphase, in der ein Kompressionsstrumpf nach Maß getragen wird. Beide Phasen überschneiden sich jedoch immer wieder. Meist kann in der ersten Entstauungsphase nicht komplett entstaut werden. Und jedes Lymphödem kann in der Erhaltungsphase durch eine kleine Komplikation wie ein Erysipel, Überlastung oder auch Überwärmung sich soweit verschlechtern, dass der Strumpf nicht
mehr passt und eine neue Entstauungsphase beginnen sollte.

Selbstmanagement- ihre Grundlage und wichtigstes Werkzeug in ihrer Therapie!

Selbstmanagement Lipödem und Lymphödem

Sie selbst haben es in der Hand! Das Lymphödem ist eine chronische Erkrankung und begleitet uns Betroffene ein Leben lang. Das Selbstmanagement erfordert eine große Selbstdisziplin und nimmt viel Zeit in unserem Alltag in Anspruch. Doch es lohnt sich- so werden sie die besten Erfolge haben und ein gutes leben haben.
Ich unterstütze Sie!
Als selbst Betroffene biete Ich Ihnen einen Ort an dem Sie verstanden werden. Gemeinsam und auf Augenhöhe mit Ihnen nehme ich mir die Zeit über Ihre Anliegen zu sprechen, wie sie ihre Therapie naturheilkundlich ergänzen können und wie sie ihr Selbstmanagement ausbauen können.

Ernährung

Die Ernährung ist im Rahmen des Selbstmanagements eine nicht zu unterschätzende Größe. Gesund essen, vielfältige Bewegung, emotionales Wohlbefinden, Wohlfühlen im eigenen Körper, eventuell Gewichtsreduktion, spielen nicht nur, aber insbesondere für Lymphödem-Betroffene, eine nicht unwesentliche Rolle. Jedes Kilo mehr belastet den Lymphfluss. Ob auf Anraten des Arztes oder dem eigenen Entschluss, sich gesünder zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen, um dabei gegebenenfalls auch Gewicht zu verlieren, ist mit Sicherheit eine gute Entscheidung und wird sich im Laufe der Zeit gesundheitsfördernd auswirken. ABER: Sie sind einzigartig und brauchen eine individuelle Ernährung. Probieren Sie aus, an welchen Stellschrauben Sie drehen können und verändern Sie Ihre Gewohnheiten schrittweise, aber nachhaltig.

Kompression

Lipödem Mannheim Heilpraktiker Eva Hilbich

Das ganztägige und permanente Tragen einer Kompressionsbekleidung an den Betroffenen stellen ist für einen guten Therapieerfolg notwendig. Eine rundgestrickte Konfektionskompression ist bei einem Lymphödem in Sitz und Passform absolut unzureichend, sie benötigen flachgestrickte Kompressionsware. Lassen Sie sich bei der passenden Wahl immer fachmännisch durch ein qualifiziertes Sanitätshaus beraten, denn die Kompressionsbekleidung muss immer individuell an Ihre Körperform angepasst werden. Nur so ist sie effektiv! 

Ausserdem: Kompressionsstrumpf ist nicht gleich Kompressionsstrumpf. Schlechter Sitz, falscher Druckverlauf, Rutschen oder Abschnüren führen fast immer zu einer erneuten ödematösen Schwellung der betroffenen Extremitäten. Ein Ödem sollte sich in der Kompressionsbestrumpfung nicht verschlechtern! Je besser die Vorbehandlung des Lymphödems, desto exakter können die Abmessungen für die Kompressionsversorgung ermittelt werden. Nur an einer gut
entstauten Extremität lässt sich ein therapeutischer Kompressionsstrumpf korrekt

MLD- Manuelle Lymphdrainage

Wenn der gesunde Lymphabfluss einer natürlichen Lymphdrainage nicht möglich
ist, kann Manuelle Lymphdrainage helfen, den Lymphabfluss zu unterstützen, Eiweiß zu lösen und zu verschieben sowie die Fibrose zu behandeln. Und auch hier gibt es in Sachen Selbsmanagemnt viele Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. Lassen Sie sich beispielsweise von Ihrem Lymphtherapeuten zeigen wie Sie sich selbst „anlymphen“ können, eigene Lymphdrainagen durchführen können.

Bewegung

Für Betroffene mit Lymphödem ist Bewegung und Sport unverzichtbar, denn Bewegung regt den Lymphfluss an. Dadurch, dass die Muskulatur in der Bewegung an- und entspannt, ändern sich die Druckverhältnisse auf die Lymphgefäße und der Lymphfluss wird deutlich erhöht – allerdings nur mit der verordneten Kompressionsversorgung.
Kompression ist also unerlässlich, denn wenn die angesammelte Lymphflüssigkeit nicht abtransportiert wird, resultieren daraus erhebliche Probleme: Häufig ist die Regenerationszeit nach Belastungen durch Stoffwechselabbauprodukte, die im Gewebe verbleiben, stark verlängert. Mangelnde Regeneration gefährdet jedoch den Trainingserfolg und kann schlimmstenfalls zu Verletzungen an Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken führen.

Psychologische Unterstützung

Viele Betroffene fühlen sich von ihrer Umwelt nicht verstanden. Für einige ist es schwer zu akzeptieren, dass sich eine chronische Erkrankung erheblich auf ihren Alltag auswirkt. Das kann zu Ängsten und Vertrauensverlust in den eigenen Körper führen. Primäre Lymphödem-Patienten haben oft Probleme mit dem Schamgefühl oder leiden an Depressionen, Adipositas und Essstörungen.

Sekundäre Lymphödem-Patienten sind häufig Tumorpatienten. Etwa ein Drittel aller Krebspatienten haben psychische Probleme . Auch Schlafstörungen gehören zu den Symptomen. Für Krebspatienten ist die Sichtbarkeit des Ödems besonders belastend, weil es sie ständig an ihre Erkrankung erinnert.

Operative Therapie bei Lymphödem

Sie können eine Option darstellen zum Beispiel wenn ein Lymphödem mit konservativen Maßnahmen nicht mehr ausreichend behandelt werden kann. Für gewöhnlich wird zuvor eine KPE mindestens sechs Monate lang durchgeführt. Operationen können in den folgenden Fällen erforderlich sein:

Welche Arten der Lymphödem-Chirurgie gibt es?

Je nach dem Grund für eine chirurgische Therapie gibt es verschiedene Arten der Lymphödem-Chirurgie: