Heilpraxis Hilbich

Stress, Cortisol & die Hormonbalance

Stress ist kein reines „Kopfproblem“. Er beginnt im Nervensystem – als natürliche Reaktion auf alles, was unser System als Belastung wahrnimmt: Reizüberflutung, Zeitdruck, emotionale Konflikte oder auch unausgesprochene Erwartungen.

Ihr Körper reagiert auf solche Reize mit einem uralten Programm – dem Stressmodus. Und hier kommt ein zentrales Hormon ins Spiel: Cortisol.

Cortisol – Helfer in akuten Situationen

Cortisol wird in den Nebennieren gebildet und hilft dem Körper, mit akuten Herausforderungen umzugehen. Es sorgt dafür, dass:

  • Energie schnell verfügbar ist (durch Freisetzung von Zucker),

  • das Immunsystem kurzfristig gedrosselt wird,

  • Verdauung, Schlaf und Fortpflanzung hintenangestellt werden.

Das macht Sinn – für kurze Zeit.
Doch viele Belastungen heute dauern nicht nur Minuten, sondern Wochen, Monate oder Jahre.

Was passiert bei anhaltendem Stress?

Wenn der Körper dauerhaft Cortisol ausschüttet, kann das ganze fein abgestimmte Hormonsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Besonders betroffen sind oft:

  • Progesteron: Es wird weniger produziert, da der Körper in Stresszeiten Vorrang auf „Überleben“ legt – nicht auf Fortpflanzung. Folgen: PMS, Schlafprobleme, innere Unruhe.

  • Zyklus & Eisprung: Können unregelmäßig werden oder ausbleiben.

  • Schilddrüse: Ihre Aktivität kann sinken – mit Auswirkungen auf Energie, Gewicht, Stimmung.

  • Blutzucker & Schlaf: Schwankungen, Einschlafstörungen, nächtliches Wachwerden.

Auch die Psyche leidet unter anhaltendem Stress. Viele Betroffene beschreiben Symptome wie:

    • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen

    • Gereiztheit, Reizüberflutung

    • das Gefühl, „nicht mehr richtig runterzukommen“

Warum ist gerade das Hormonsystem so empfindlich?

Hormone funktionieren wie ein fein aufeinander abgestimmtes Orchester.
Wenn ein Instrument – wie Cortisol – dauerhaft zu laut spielt, geraten die anderen aus dem Takt.

Der Körper schützt uns – aber er kommuniziert auch:

„Etwas ist zu viel.“

Cortisol, Leber & Darm – was oft übersehen wird

Damit Hormone abgebaut und ausgeschieden werden können, braucht es eine gut funktionierende Leber- und Darmfunktion.

Wenn Cortisol dauerhaft hoch ist:

  • gerät die Entgiftungsleistung der Leber aus dem Gleichgewicht

  • kann der Darm empfindlicher reagieren (z. B. Reizdarm, Entzündungen)

  • kommt es zur Rückführung von eigentlich ausgeschiedenen Hormonen, etwa Östrogen → das verstärkt hormonelle Dysbalancen.

Was Sie selbst tun können – kleine Schritte, große Wirkung

Resilienz und Achtsamkeit Heilpraktiker Eva Hilbich Mannheim

Stressregulation beginnt nicht mit Disziplin, sondern mit Verständnis. Der Körper braucht keine „Leistung“, sondern Sicherheit.

Was unterstützen kann:

  • Rhythmus im Alltag – regelmäßige Mahlzeiten, Pausen

  • Entlastung von Leber & Darm (z. B. über Ernährung, Bitterstoffe, Ruhe)

  • achtsame Bewegung (Spaziergänge, Yin Yoga, leichte Faszienarbeit)

  • Vagus-Nerv-Unterstützung – z. B. durch sanfte Atemübungen, Wärme, manuelle Techniken

  • individuell abgestimmte naturheilkundliche Mittel (z. B. Adaptogene wie Rhodiola oder Ashwagandha – unter therapeutischer Begleitung)

Stress ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Körper, der sich bemüht, alles zu regulieren.
Wenn die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, geht es nicht um Kontrolle – sondern um Verstehen und achtsame Unterstützung.

Auch kleine Veränderungen können viel bewirken – Schritt für Schritt, im eigenen Tempo.

Eva Hilbich, Heilpraktikerin

Lebt und arbeitet in der Mannheimer Innenstadt. Seit Mai 2023 verhilft Sie mit Ihrer Heilpraktiker Praxis Ihren Kunden zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit.

Hier auf dem Blog teilt Sie ihr Wissen und Erfahrungen zu Gesundheitsthemen, Therapieanwendungen und beleuchtet auch Psychotherapeutische sowie Psychosomatische  Aspekte.