Die Wechseljahre sind mehr als das Ende der fruchtbaren Lebensphase.
Sie sind ein natürlicher hormoneller Wandel, der viele Prozesse im Körper beeinflusst – sichtbar, spürbar, oft auch emotional fordernd.
Was in dieser Zeit geschieht, ist kein plötzlicher Umbruch, sondern ein schrittweiser Prozess. Das Zusammenspiel von Hormonen verändert sich, vor allem die Spiegel von Progesteron und Östrogen sinken. Diese Umstellung wirkt sich auf viele Bereiche aus – etwa den Stoffwechsel, das Nervensystem, die Schlafqualität, die Stimmung und das allgemeine Energielevel.
Perimenopause
Die Phase der hormonellen Umstellung vor der letzten Regelblutung.
Sie kann bereits ab dem späten 30. oder frühen 40. Lebensjahr einsetzen und mehrere Jahre andauern. In dieser Zeit sinkt zuerst der Progesteronspiegel, später auch der Östrogenspiegel. Der Zyklus wird unregelmäßiger, erste typische Beschwerden können auftreten: Schlafstörungen, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, verändertes PMS oder Hitzewallungen.
Menopause
Bezeichnet den Zeitpunkt der letzten spontanen Regelblutung.
Da sich dieser Moment erst im Rückblick bestimmen lässt, gilt die Menopause offiziell als erreicht, wenn über 12 Monate keine Menstruation mehr aufgetreten ist.
Postmenopause
Die Zeit nach der Menopause.
Die Hormonproduktion hat sich dauerhaft verändert, vor allem Östrogen bleibt auf einem niedrigen Niveau. Beschwerden können in dieser Phase abklingen – manche Frauen erleben aber auch weiterhin körperliche Veränderungen, etwa in Bezug auf das Bindegewebe, die Scheiden- oder Blasenschleimhaut, die Stimmung oder die Gelenke.
Die hormonelle Umstellung betrifft weit mehr als nur die Fortpflanzungsorgane. Sie wirkt sich unter anderem auf folgende Bereiche aus:
Zentrales Nervensystem & Stimmung
→ Östrogen beeinflusst die Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und anderen Botenstoffen. Schwankungen können sich auf das emotionale Erleben, die Stresstoleranz und das Schlafverhalten auswirken.
Stoffwechsel & Gewicht
→ Der Grundumsatz kann sinken, gleichzeitig verändert sich die Insulinsensitivität. Viele Frauen bemerken Gewichtszunahme oder veränderte Körperzusammensetzung – besonders im Bauchbereich.
Schlaf & Erholung
→ Einschlafprobleme, häufiges Aufwachen oder nächtliche Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Beschwerden.
Herz-Kreislauf-System
→ Östrogen hatte bisher eine schützende Wirkung auf Gefäße und Kreislauf. In der Postmenopause verändert sich das Risiko für Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen.
Muskel- & Bindegewebe
→ Sinkende Hormonspiegel können die Spannkraft von Gewebe und Muskulatur beeinflussen – etwa auch im Beckenboden oder an den Gelenken.
Besonders in der Übergangsphase zeigen sich enge Wechselwirkungen zwischen Stresshormonen (z. B. Cortisol) und dem weiblichen Hormonsystem.
Ein dauerhaft aktiviertes Stresssystem kann die Hormonbalance zusätzlich belasten – vor allem den empfindlichen Takt zwischen Progesteron und Östrogen.
Auch Insulinresistenz kann in dieser Lebensphase häufiger auftreten und Beschwerden wie Müdigkeit, Heißhunger, Gewichtszunahme oder Zyklusveränderungen verstärken. Nicht selten treten hormonelle Erkrankungen wie Endometriose, PMS, PCOS oder auch das Lipödem in einen neuen Fokus – oder verändern sich.
Die Veränderungen dieser Lebensphase bringen viele Herausforderungen mit sich – körperlich wie emotional.
Doch sie können auch als Phase der Wandlung verstanden werden.
Kein Verlust, sondern eine neue Form des Frauseins.
Viele Frauen spüren in dieser Zeit den Wunsch, mehr bei sich selbst anzukommen.
Altes loszulassen, neue Prioritäten zu setzen, sich selbst bewusster wahrzunehmen.
Die hormonelle Umstellung kann diesen Prozess auf körperlicher Ebene spiegeln.
Statt gegen die Veränderung zu kämpfen, lohnt es sich, Fragen zu stellen:
Was tut mir gut – und was nicht mehr? Viele Frauen haben ihr Leben viel nach der Familie und den Bedürfnissen anderer ausgerichtet. Was möchten Sie?
Wo raubt mir der Alltag Energie? Welche Lebensmittel tun mir wirklich gut: z.B Kaffee kann Hitzewallungen verstärken.
Wie kann ich meine Bedürfnisse und meinen neuen Rhytmus in mein Leben integrieren?
Was braucht mein Körper jetzt wirklich?
Atemübungen, sanfte Bewegung & Stressreduktion
Nährstoffe auffüllen (z. B. Magnesium, B-Vitamine, Omega-3)
Leber & Darm unterstützen (z. B. mit Bitterstoffen & ballaststoffreicher Ernährung)
Wärme, achtsamer Umgang mit dem Körper, mehr Pausen
Die Wechseljahre sind kein Mangelzustand.
Sondern ein natürlicher Wandel, der bewusst gelebt und begleitet werden darf.
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