Viele Menschen verbinden Schröpfen mit intensiven roten Flecken oder sogar mit kleinen Schnitten in die Haut – dem sogenannten blutigen Schröpfen. Doch das ist nur eine von mehreren Methoden. In meiner Praxis in Mannheim arbeite ich mit dem sanften, trockenen Schröpfen und Schröpfmassage. Warum? Weil es genauso wirksam ist – und dabei für viele meiner Patient*innen deutlich angenehmer ist.
Schröpfen ist ein jahrtausendealtes Ausleitungsverfahren, das sowohl in der westlichen Naturheilkunde als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verankert ist. Dabei werden Schröpfgläser auf bestimmte Hautareale gesetzt. Durch ein Vakuum entsteht ein Unterdruck, der die Haut und das darunterliegende Gewebe leicht anhebt. Das fördert die Durchblutung, regt den Lymphfluss an und kann Blockaden lösen – sowohl auf körperlicher als auch auf energetischer Ebene.
Trockenes Schröpfen: Hierbei wird lediglich ein Unterdruck erzeugt – es kommt nicht zur Verletzung der Haut. Diese Methode ist besonders wirksam bei muskulären Verspannungen, Rückenschmerzen, „feststeckendem“ Qi oder zur allgemeinen Regulation.
Blutiges Schröpfen: Dabei wird die Haut vorher leicht angeritzt. Durch den Unterdruck tritt dann etwas Blut aus. Diese Methode gilt in der TCM als stark ausleitend – sie kommt bei starker Hitze oder Blutstagnation zum Einsatz.
In meiner Erfahrung ist das blutige Schröpfen oft gar nicht notwendig. Viele Beschwerden wie muskuläre Verspannungen, Schulter-Nacken-Schmerzen oder ein „Schweregefühl“ im Rückenbereich lassen sich hervorragend mit trockenem Schröpfen behandeln. Die Reize sind dabei sanft genug, um gut verträglich zu sein, aber stark genug, um den Körper in die Regulation zu bringen.
In der TCM betrachten wir Beschwerden nie isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit energetischen Ungleichgewichten:
Fülle-Zustände (z. B. Leber-Qi-Stagnation, Hitze): Hier kann Schröpfen helfen, überschüssige Energie abzuleiten. Trockenes Schröpfen auf reflektorischen Zonen oder entlang der Meridiane kann das Qi wieder in Fluss bringen.
Leere-Zustände (z. B. Blut- oder Qi-Mangel): In diesen Fällen ist eher eine tonisierende Behandlung gefragt – auch hier kann Schröpfen mit Bedacht eingesetzt werden, um sanft zu aktivieren, ohne zu schwächen.
Blutiges Schröpfen kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein – z. B. bei ausgeprägter Hitze oder starker Blutstagnation. Doch in den meisten Fällen reicht das trockene Schröpfen völlig aus. Es ist sanft, effektiv und vielseitig einsetzbar – besonders bei muskulären Beschwerden, die auf Stress, Fehlhaltungen oder energetische Stagnationen zurückgehen.
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